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«Eine gute Mischung finden zwischen
Nachwuchsförderung und Kontinuität»

«Offen sein für Veränderungen», Stefan Kilchhofer.

Stefan Kilchhofer ist zum zweiten Mal für die sportlichen Belange der NLA-Männer des TC
Froburg Trimbach zuständig. Wir haben mit ihm auf seine erste Saison in Trimbach
zurückgeschaut und über die NLA-Meisterschaft 2024 gesprochen.

 

Wie hast du deine erste NLA-Interlcubsaison als Coach in Trimbach erlebt?
Ich habe die Saison sehr gut in Erinnerung. Natürlich war es auch hin und wieder sehr
hektisch, aber insgesamt war es mega spannend und eine tolle Herausforderung. Wir hatten
auch wirklich interessante Spieler dabei, wie beispielsweise Luciano Darderi, der mittlerweile
bereits in den Top 40 der Welt steht. Dass wir es letztlich geschafft haben, trotz kleinerem
Budget bis in die Finalrunde zu kommen, war ein schöner Erfolg.

 

Was war die grösste Herausforderung in der letzten Saison?
Da ich neu zum Club gestossen bin, musste ich mich erst etwas zurechtfinden, wie Trimbach
als Club organisiert ist und wie die Zusammenarbeit mit Marco Meyer und Peter Gubler
läuft. Zudem war es auch eine Herausforderung zu schauen, dass einerseits die jungen
Schweizer Spieler oft genug zum Einsatz kommen, und andererseits die Topspieler, die
oftmals sehr eigen sind, gut ins Team integriert werden.

 

Was war dein Highlight?
Wir haben 13 von 15 Doppel gewonnen in der Vorrunde – das habe ich in meiner langen
Interclublaufbahn noch nie erlebt. Da war aussergewöhnlich und spricht sicherlich auch für
den guten Teamgeist in unserer Equipe.

 

Was möchtest du in deiner zweiten Saison anders machen?
Obwohl der Teamgeist schon gut war, möchte ich nochmals eine Schippe drauflegen. Da
geht es mir beispielsweise darum, dass wir auch die freien Tage als Team noch intensiver
nutzen. Ich bin überzeugt, dass genau solche Sachen den Unterschied ausmachen können.
Wenn sich die Spieler noch ein wenig besser kennen, harmoniert es in den Doppelspielen
besser und man ist auch im Einzel noch etwas motivierter, für das Team alles zu geben. Kurz:
Wir sind dann noch mehr eine Einheit.

 

Wir führen dieses Interview Ende Juni – wie weit bist du da schon mit der Kaderplanung?
Wir sind da natürlich schon sehr weit fortgeschritten. Denn eine solche Planung beschäftig
uns das ganze Jahr. Teilweise arbeitet man auch über mehrere Monate an einem Deal, wägt
intern ab, bespricht und versucht dann Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten pssen. Wir
haben klare Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll. Und entsprechend setzen wir
die Akzente, knüpfen Kontakte oder prüfen Anfragen. Über allem steht natürlich immer auch
das Budget, das wir einhalten müssen. Und da sind manchmal auch kreative Ansätze gefragt,
um im Rahmen zu bleiben.

 

Konkret?
Naja, ich möchte hier jetzt nicht allzu fest ins Detail gehen. Aber 2023 hatten wir
beispielsweise mit dem Sieger des ITF-Trimbach Kacper Zuk einen «einheimischen
Ausländer» und mit Mischa Lanz, Nicolas Kobelt, Jonas Schär, Jan Sebesta und Dario Huber
bereits lange im Vorfeld versucht, einen regionalen Schwerpunkt zu setzen. Dazu kam mit
Antoine Bellier und Sandro Ehrat viel Erfahrung. Dann ergab sich kurz vor der Meisterschaft
beziehungsweise sogar noch während der Meisterschaft die Chance, dass wir den bereits
erwähnten Luciano Darderi, sowie den in der Schweiz sehr bekannten Henri Laaksonen
kurzfristig dazu nehmen konnten. Ausserdem hat sich Patrick Schön wenige Tage vor dem
Start der NLA zum Europameister U18 gekrönt. Das waren alles wunderbare Ereignisse, die
uns aber in der Planung nochmals ganz toll herausgefordert haben.

 

Mit wem tauschst du dich aus für die Kaderplanung und wo findest du die Spieler, die in
Frage kommen könnten?

Marco und ich planen den Kader gemeinsam. Wir haben selbst Ideen, welche Spieler zu uns
passen könnten. Dann bringen auch Spieler wie Antoine Bellier, der oft auf der Tour
unterwegs ist, ihre Ideen mit ein. Und dann gibt es noch Spielervermittler, die sich an uns
wenden und uns Spieler anbieten. So ist im letzten Jahr beispielsweise Luciano Darderi zu
uns gekommen.

 

Worauf legt du Wert bei der Auswahl der Spieler?
Einerseits wollen wir junge Spieler aus der Schweiz in unser Team einbauen, wenn sie das
nötige Niveau haben. Andererseits wollen wir Kontinuität in der Mannschaft haben, damit
sich die Spieler über die Jahre besser kennen und sich freuen, wenn sie sich wieder sehen
und gemeinsam spielen. Wenn sich Spieler mit ihren Leistungen und ihrem Verhalten auf
und neben dem Platz bewähren, nehmen wir sie gerne wieder ins Team. Und entwickeln das
Projekt gemeinsam weiter.

 

Was ändert die Tatsache, dass die neue Saison verkürzt in einer Woche ausgetragen wird?
Durch die verkürzte Meisterschaft bestreiten wir an drei Tagen hintereinander
Begegnungen. Das wird also sehr intensiv, gerade auch weil weniger Tage für die
Regeneration zur Verfügung stehen. Entsprechend muss der Kader breit genug sein.

 

Was hältst du generell von den Modusanpassungen? Es werden ja auch nur noch fünf
Einzel und zwei Doppel gespielt und es darf nur ein ausländischer Spieler eingesetzt
werden.

Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich es gut finde oder nicht. Der alte Modus hat mir
gut gefallen. Aber andererseits muss man auch offen sein für Veränderungen. Ich bin sehr
gespannt, wie sich die Anpassungen bewähren.

 

Welches Saisonziel verfolgt ihr mit dem TC Froburg Trimbach in dieser NLA-Saison?
Wir wollen einerseits Spieler aus der Region integrieren, aber andererseits auch die
Finalrunde anpeilen. Das wird in dieser Saison sicher taff, denn es sind ja nur noch zwei
Teams, die sich für die Finalrunde qualifizieren. Mit unserem Team werden wir Chancen
haben, an der Finalrunde dabei zu sein. Aber über allem steht eigentlich der Wunsch, die
Kontinuität zu entwickeln.

 

Du führst das Trimbacher NLA-Team der Männer gemeinsam mit Marco Meyer – wie teilt
ihr euch die Aufgaben auf?

Marco kümmert sich um das Organisatorische und bringt immer wieder auch die Anliegen
von Vereinsseite ein. Ich kümmere mich um die Zusammenarbeit mit den Spielern. Marco
und ich haben einen intensiven Austausch, wenn es um die Teamzusammenstellung und die
Aufstellung geht.

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